Verwaltung modernisieren

Unsere Verwaltung muss endlich wieder für die Menschen besser funktionieren. Heute erleben wir zu oft: Anträge bleiben liegen, Projekte kommen nicht voran. 36 Vollzeitstellen fehlen – das entspricht über 1.300 Stunden Arbeit pro Woche. Kein Wunder, dass Projekte stocken und Kitas Öffnungszeiten reduzieren!

Um auf dem Arbeitsmarkt attraktiv zu sein, sollten wir die tariflichen Möglichkeiten ausschöpfen. Wir brauchen aber auch ein modernes Rathaus mit klaren Strukturen, mit Teamgeist und Wertschätzung. Einiges ist nämlich auch hausgemacht. Die internen Abläufe sind optimierbar und das „Betriebsklima“ kann deutlich verbessert werden. Wir müssen kurz-und mittelfristig z. B. Zuständigkeiten klären, Reaktionszeiten vereinbaren, ein Lieferantenmanagement und andere zeitgemäße Methoden etablieren.

Moderne Führungsgrundsätze müssen vorgelebt werden. Nur wenn wir intern wieder Takt finden, können wir extern verlässlich sein. Und das schulden wir allen Glinderinnen und Glindern und den Mitarbeitenden. Mein Impuls im Hauptausschuss führte bereits dazu, dass das Recruiting digitaler wurde.

Ehrenamt wertschätzen

Was wäre Glinde ohne sein Ehrenamt? Ohne die Rentnerin, die die Kasse im Verein führt. Ohne den Feuerwehrmann, der bei Wind und Wetter ausrückt. Ohne die Mutter, die sich im Elternbeirat engagiert. Über 80 Vereine und Initiativen machen unser Leben in Glinde bunt, menschlich und stark.

Doch dieses Engagement braucht Rückhalt. Deshalb will ich kurz- und mittelfristig eine zentrale Ansprechperson für das Ehrenamt im Rathaus, die schnell hilft, ein Netzwerk errichtet und Probleme löst. Ich spreche schon jetzt mit Vereinen darüber, was ihnen konkret weiterhilft: z. B. benötigt die Feuerwehr einen Anbau und der TSV einen neuen Bebauungsplan. Die entsprechenden Beschlüsse habe ich maßgeblich mit herbeigeführt. Für mehr Zusammenhalt brauchen wir mehr Austausch und Vernetzung zwischen den Vereinen und mit der Verwaltung! Längerfristig möchte ich ein Spendenparlament und einen Bürgerhaushalt.

Lasst uns auch gemeinsam an einer Glinder Ehrenamtskarte arbeiten! Und nicht zuletzt: eine Ehrenamtsfeier. Denn Glinde lebt vom Miteinander – und das fängt mit Motivation durch Wertschätzung an.

Innenstadt verschönern

Unsere Innenstadt ist der Spiegel Glindes – und der braucht dringend neuen Glanz. Leerstand nimmt zu, Fassaden sind in die Jahre gekommen, der Wochenmarkt kämpft ums Überleben. Dabei haben wir einen unschätzbaren Vorteil gegenüber anderen Kommunen in der Nachbarschaft: unseren Marktplatz –zentral gelegen, gut erreichbar, vielseitig nutzbar, mit 400 Stellplätzen.

Ein idealer Treffpunkt. Es gibt ein Ortsmittenkonzept. Aber das Vorhaben hat die „Rechnung ohne den Wirt“ gemacht: Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer sowie Gewerbetreibende wurden nicht eingebunden. Sie müssen aber Teil einer Steuerungsgruppe der Entscheider werden! Durch diese Korrektur will ich einen kurzfristigen Neustart des Projekts. Denn nur gemeinsam machen wir die Innenstadt wieder lebendig! Außerdem müssen wir bei der anstehenden Konzeptvergabe für die Parkplatzfläche ganz genau auf die Vergabekriterien achten. Damit entscheiden wir über die nächsten 50 Jahre!

Unsere Innenstadt ist unsere Visitenkarte, sie braucht mehr Gastronomie, mehr Events, mehr individuelle und inhabergeführte Ladengeschäfte. Langfristig brauchen wir für die Innenstadt einen einheitlichen Bebauungsplan, die Akzeptanz der Pläne durch die Glinderinnen und Glindern und eine aktive Rolle der Stadt bei der Förderung des eigenen Gewerbes! Einen entsprechenden Antrag für ein aktives Stadtmanagement habe ich eingebracht.

Sicherheit herstellen

Sicherheit ist mehr als Statistik. Es ist auch das Gefühl, frei zu jeder Zeit an allem teilhaben zu können und alle Wege der Stadt unbeeinträchtigt gehen zu können. Und das fehlt vielen – z. B. abends am Marktplatz, aber auch in den Quartieren. Gruppenverhalten, Pöbeleien, Müll verunsichern und verärgern Viele. Ich habe das Thema vor zwei Jahren aufgegriffen und die Stadt zu einer Anwohneranhörung veranlasst.

In einer parteiübergreifenden Initiative wurde die Einführung des kommunalen Ordnungsdienstes beschlossen. Dieser wird im Stadtbild präsent sein und Ordnungsverstöße unterbinden. Er muss freundlich und respektvoll sein, aber auch durchsetzungsstark. Er wird mit Polizei und Sozialarbeit zusammenarbeiten. Ggf. muss die Stellenzahl von vier auf sechs aufgestockt werden. Neue Angebote für Jugendliche müssen im Dialog mit diesen entstehen.

Die Flüchtlingssituation ist in letzter Zeit viel diskutiert worden. Leider müssen wir nun dem Landrat sagen: Unsere Aufnahmekapazitäten sind mehr als ausgeschöpft. Unter den 400 von Glinde aufgenommenen Personen ist eine, deren kriminelles Verhalten durch die Presse ging. Spätestens jetzt muss diese Person abgeschoben werden! Und Staatsanwaltschaften und Ausländerbehörde müssen sich die Frage gefallen lassen, warum dies nicht schon längst geschehen ist.

In Zeiten von Extremwetterereignissen und Cyberattacken gewinnt aber auch das Thema Katastrophenschutz an Bedeutung. Als erstes brauchen wir hier ein Konzept. Mittelfristig muss die Information der Bevölkerung sichergestellt werden und langfristig muss alles auch eingeübt werden.

In all diesen sicherheitsrelevanten Themen will ich, dass Glinde vom Reagieren ins Agieren kommt.

Wohnraum fokussieren

Glinde ist gewachsen – vielleicht zu schnell. Mit 1.700 Menschen pro Quadratkilometer sind wir mit Abstand die am dichtesten besiedelte Kommune im Kreis. Nur zum Vergleich: auf Platz 2 ist Bargteheide mit 1.000 Menschen pro Quadratkilometer. Und diese Dichte spürt man. Schon jetzt ist die Infrastruktur belastet und die Straßen mit parkenden Autos voll.

Viele Glinderinnen und Glinder empfinden die zunehmende Enge als beklemmend. Wir müssen das Wachstum begrenzen. Ich will keine weiteren Neubaugebiete für reines Wohnen! So war ich treibende Kraft beim Verhindern von 600 Wohneinheiten auf dem TSV-Gelände. Die geplanten Projekte müssen aber zu Ende gebracht werden und maßvolle Nachverdichtung muss möglich bleiben.

Auf der anderen Seite suchen viele Menschen schon lange verzweifelt nach bezahlbarem Wohnraum. Ende 2024 standen 474 Personen bei der Wohnungsvermittlung auf der Warteliste, und der Bedarf steigt. Der klassische soziale Wohnungsbau ist aber in eine Sackgasse geraten. Deshalb müssen neue Wege beschritten werden: Ich will mit Vermietern über Belegungsrechte verhandeln, bereits angemietete Wohnungen ankaufen, wo dies finanziell Sinn ergibt, und eine städtische Wohngesellschaft mit Kooperationspartnern ernsthaft prüfen.

Gewerbe stärken

Glinde lebt besonders von seinem starken Mittelstand: über 1.500 Betriebe, 15 Millionen Euro Gewerbesteuer – unsere größte Einnahmequelle. Aber das ist kein Selbstläufer. Leerstand nimmt zu, der Einzelhandel ringt mit vielen Problemen. Ich will, dass die Stadt sich hier aktiv kümmert. Deshalb habe ich einen Antrag für ein aktives Stadt-oder Citymanagement gestellt.

Das Gewerbe braucht eine Ansprechperson, die gemeinsam mit ihm und den Vermieterinnen und Vermietern konkrete Lösungen erarbeitet. Zum Beispiel gibt es eine App, die zwischen interessierten Gewerbetreibenden und Vermieterinnen und Vermietern vermittelt, um Leerstände zu bekämpfen. Langfristig braucht Glinde einen Markenkern, damit es mit einem positiven Image verbunden wird. Unser Leuchtturm ist das Vabali Spa mit Strahlkraft weit über die Grenzen Glindes hinaus. Mit dem angrenzenden GolfGut Glinde könnten Wellness und Sport die Themen sein, aus denen sich ein zukünftiger Markenkern entwickeln lässt.

Umwelt- und Klimaschutz intensivieren

Der Klimawandel ist real – und wir alle spüren die Folgen: Starkregen, Hitzewellen, Artenverlust. Auch in Glinde. Aber wir haben die Chance, gegenzusteuern. Unsere Stadt ist kompakt, grün, mit vielen engagierten Menschen. Ich will das nutzen. Radwege, E-Ladesäulen, grüne Dächer, nachhaltiger Einkauf – all das muss umgesetzt werden. Das Klimaschutzkonzept liegt vor, jetzt zählt die Tat.

Die Stelle für Radwege-Ingenieur/Ingenieurin, die ich mitveranlasst habe, muss schnell besetzt werden. Wir wollen die Glinder Au sanieren, LED-Beleuchtung vollenden und PV-Anlagen aufstellen. Lasst uns die vorhandenen naturnahen Räume ökologisch aufwerten! Gut gemachter Natur-und Klimaschutz erhöht die Lebensqualität, ist aber auch unbürokratisch und nimmt die Menschen mit. So habe ich z. B. auch für Vereinfachungen bei der Baumschutzsatzung gesorgt.

Schulen, Kitas, Horte aufwerten

Bildung ist der Schlüssel – für unsere Kinder, für unsere Stadt, für unser Zusammenleben. Doch Schulen und Kitas kämpfen: mit Wasserschäden, Reinigungsproblemen, Personalmangel. Und wenn ich nicht nachgefragt hätte, gäbe es nicht den Fortschritt bei der Bekämpfung des Wasserschadens im Jugendzentrum.

Fast 2.900 Schülerinnen und Schüler lernen derzeit in Glinde – so viele wie nie zuvor. Aber die Gebäude sind in die Jahre gekommen. Und bei den Erzieherinnen und Erziehern haben wir die meisten unbesetzten Stellen. Gleichzeitig geht es um IT-Ausstattung, bessere Reinigung, faire Kita-Beiträge und mehr Personal. Je weniger ein Arbeitsmarkt anbietet, desto attraktiver muss unsere Stadt sein, um Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Kurzfristig will ich eine Kiss-and-Go-Zone an der Tannenwegschule und die Reaktivierung der Vandalismus-AG im Schulzentrum. Mittelfristig müssen vor allem die Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen und Erzieher an Hort und Kitas verbessert werden. Das geht nur im Dialog!

Langfristig will ich Schulen und Kitas, die gut vernetzt sind zu anderen Glinder Institutionen, wie zum Beispiel dem Sportverein, dem Gewerbe und vielen anderen mehr. Man stelle sich vor, eine AG aus begabten und interessierten Schülerinnen und Schülern werten unter Anleitung ihrer Lehrkräfte städtische Gebäude auch durch Kunst am Bau auf und geben ihnen damit eine ganz individuelle Note.

Mobilität erhöhen

Unsere Straßen sind sanierungsbedürftig: 19 Millionen Euro Bedarf. Der Radverkehr ist teilweise gefährlich, der Bus fährt zu selten, Parkplätze fehlen. Allein die Sanierung der wichtigsten Straßen inkl. Radwege und Herstellung der Barrierefreiheit der Bushaltestellen setzt den Tiefbau der Stadt in den nächsten fünf Jahren unter Volllast.

Ich will aber die Sanierung beschleunigen! So habe ich die Schaffung einer Stelle für einen Radwegeingenieur mit veranlasst. Sie muss jetzt besetzt werden. Wenn die Bemühungen um mehr internes Personal erfolglos bleiben, müssen externe Vergaben durchgeführt werden. Ich will Smileys in Tempo-30-Zonen, sichere Querungen, barrierefreie Bushaltestellen und mehr E-Ladesäulen. Langfristig sollten wir ein digitales Parksystem, Carsharing und eine Ringbuslinie, die den Norden erschließt, anstreben. Ein Mobilitätszentrum in der Stadtmitte soll gegenwärtiges und zukünftiges Parken ermöglichen.

Zukunft der Wärmeversorgung: sicher, sauber und bezahlbar

Heizen mit gutem Gewissen – auch für den Geldbeutel – ist eine Herausforderung der Zukunft. In Glinde liegt der Wärmebedarf bei 216 GWh pro Jahr – fast zwei Drittel der Gebäude stammen aus der Zeit vor 1980. Hier liegt enormes Sanierungspotential!

Eine Sanierungsberatung wird durch das Mittelzentrum aufgebaut. Wir können relativ schnell Photovoltaik auf alle geeigneten Dächer bringen. Der Ausbau der Wärmenetze ist eine langfristige Sache. Wir müssen aufpassen, uns nicht in die Hände von Monopolisten zu begeben! Im Nordwesten kann ein Photovoltaik-Feld entstehen, das Wärme und Strom liefert. Ich setze auf eine enge Kooperation mit dem e-Werk, damit unsere Zukunft der Wärmeversorgung sicher, sauber und bezahlbar ist.